Geschichtenerzähler Jörg



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Kushiban Jedi

Episode 01

Wie jeden Abend seit sie auf auf Tribek Sekundus - einem kahlen Steppenmond - waren, genoss Morai den Sonnenuntergang vom Dach des alten Transporters, der ihnen als Raumschiff, Labor und Wohnung diente. Vom nahen Flussufer an dem seine Eltern noch im Schlamm gruben klang ein leises quaken herüber. Während sich der Horizont von hellem Pink nach dunkel Lila färbte sprangen sein Mutter Mia und sein Vater Pelim auf die Ebene und in weiten Sprüngen auf das Gefährt zu. Morai musste grinsen als er sich erinnerte wie erstaunt die Bewohner in diesem klein Kaff, in dem sie vor 14 Tagen frisches Gemüse besorgt hatten, sie angestarrt hatten. Nun ja, intelligente, etwa einem halben Meter großen Kaninchen, begegnet man nicht oft. Insbesondere da nur wenige Kushiban ihre Heimatwelt verließen, um irgendwelchen Forschungen nachzugehen. Bei Einbruch der Nacht kuschelte er sich an das weiche weiße Fell seiner Mutter und schnurrte zufrieden. „Langsam wirst du zu alt für solche Kinderreien“ scholt ihn sein Vater. „Mit deinen drei Jahren bist schon ein großer Junge.“ - „Ach lass ihn doch – schließlich sind wir den ganzen Tag unterwegs um alte Knochen auszugraben. Aber jetzt ab in Bett mit dir“ antwortet zärtlich seine Mutter.

Mitten in der Nacht wachte Morai von einem häßlichen Brummen und Kreischen auf. Die Tür seiner Kammer schwang auf und er konnte kurz im Schein eines hellen Leuchtens, das sofort verlosch, einen dunklen Schatten erkennen. Verwundert registrierte der junge Kushiban, dass der Fremde im nur 1 ½ Meter hohen Quartier aufrecht stehen konnte, als dieser ihn hart packte und in eine Art Sack stopfte. Erst als er merkte wie er im Sack aus dem Zimmer geschleift wurde kam die Angst und er meinte später aus Leibeskräften geschrien zu haben.

An das was folgte konnte er sich, so sehr er sich auch Bemühte, auch nach Jahren nur noch bruchstückhaft erinnern: Die Stimme seiner Mutter die ihn beruhigt, der Fremde der drohte... Das seltsamem Licht, das Brummen, der Schrei, Dunkelheit - Und immer wieder die Frage „Wo ist das Auge von TirNach ?“ Und wie er dann in einer kargen Zelle, die wohl für Menschen gemacht war, aufwachte.

Episode 02

Die Zelle in der Morai aufwachte war grau und leer. Einzig einige krazige Wolldecken in einer Ecke und ein stinkendes Abortloch in der Anderen. Keine Gitterstäbe aus leuchtender Energie wie sie in allen Holovidfilmen zu sehen waren, sondern nur die schmalen Risse einer Tür. Wo sind meine Eltern? Leben sie überhaupt noch? Warum bin ich hier? Warum??? Zermarterte er sich das Hirn. Mit einem Mal waren die Bruchstücke der letzten Nacht – war es überhaupt letzte Nacht – wieder da. Der Schatten, der offensichtlich nach etwas gesucht hat. Dem 'TirNach'. Hatten seine Eltern – wo waren sie – irgendwann etwas erwähnt...

Aber die Einsamkeit und die Trauer übermannten ihn und machten jeden Versuch sich zu Erinnern zunichte. Stattdessen sah er seinen Vater vor sich: Nur als Schatten durch das Gewebe das Sacks in den er eingeschlossen war Unfähig etwas gegen das tödliche - dessen war er sich jetzt sicher – Leuchten das der Fremde in der Hand hielt etwas auszurichten. Jetzt mischte sich auch ohnmächtige Wut in Morais Empfindungen. In einem kreischenden Schrei brach sie sich Bahn. Minuten später trommelte er mit seinen Pfoten auf den Plaststahlboden. Das Fell, für gewöhnlich weiß, hatte sich vor Verzweiflung Pechschwarz gefärbt. Nur einige blutrote Strähnen an den Gliedmaßen setzten schauerliche Kontraste. Schau dich an. Gewöhnliche Kushiban mögen stolz darauf sein dass ihre Gefühle und Gedanken sich in ihrer Fellfarbe spiegeln. Aber wenn man, wie wir, unsere Heimatwelt Kushibah verläßt, sollte man sich besser unter Kontrolle haben. Die Stimme seiner Mutter. Wo kam sie her? Doch nur ein Traum. Kushibah – seltsam dass es ihn zu beruhigen schien daran zu denken. Er war nur einmal dort gewesen. Genauer zweimal, schließlich war er auch dort geboren. Aber seine einzige Erinnerung war an das eine mal, als sie dorthin reisten als sein Großvater Miro im Sterben lag. Das war das einzige mal als ich Mutter mit ganz schwarzem Fell gesehen habe. Was meinte er zu mir? Du besitzt eine starke Kraft. Nutze sie, aber lass dich nie von Schmerz und Hass überwältigen. So ein Quatsch. Jetzt war er ganz Schmerz und Hass. Und doch - das Bild wie der alte Mann dort schwach aber mit Würde unter dem dichten Blätterdach lag, das nach frischem Grün duftete, spendete ihm seltsamen Trost. Er hat mich damals wie einen ebenbürtigen Erwachsenen behandelte und nicht wie einen kaum einjährigen Pimpf. Ein leises Scharen riss ihn aus den Gedanken. etwas flog durch das Guckloch der Tür in seine Zelle. Bevor er noch reagieren konnte war die Öffnung wieder verschlossen. Vorsichtig näherte er sich den Gegenstand. Es war eine Nuckelflasche für Säuglinge. Eine Nuckelflasche! Wer war dieser Unbekannte. Wut begann in ihm zu brodeln. Hielt man ihn für ein Kleinkind? Warte nur bis ich dich erwische... Er war kurz davor wilde Flüche ausstoßend die Wände mit seinen Krallen zu attackieren, als seine Blick die blutroten Steifen in seinem schwarzen Fell entdeckten. Jetzt werde ich zu einer schwarzen Furie – und wenn schon, welchen Freunden soll ich schaden? Außer meinen Eltern hatte ich nie wirklich welche. Die Bewohner der verschieden Welten die wir besuchten behandelten uns eher wie seltsame Haustiere. Mein Vater meinte mal, dadurch dass sie uns nicht ernst nehmen können wir in Ruhe unseren Forschungen nachgehen. Sie unterschätzen uns total. - Ja das ist es, der Schatten unterschätzt mich. Er hält mich bestimmt für ein Baby dass er auf einem der Sklavenmärkte als Haustier verkaufen kann. Na warte...

Aber so kann ich nicht klar denken, ich muss mich beruhigen. Was hatte Großpapa Miro mir damals erklärt. In mir brennt eine Flamme, wenn ich meinen Geist leere und mich nur konzentriere könnte ich sie sehen. Leichter gesagt als getan, wenn man wie Morai von den Ereignissen derartig aufgewühlt war. Doch schließlich schaffte er es sich zu beruhigen. Danach probierte er auch, von Durst und Hunger getrieben den Inhalt der Flasche. Ein süßer, klebriger Proteinbrei der nach Chemie schmeckte.

In der Zelle wurde es regelmäßig Tag und Nacht. Genauer: Die fahle Beleuchtung war mal stärker und mal fast verloschen. Morgens und Abends wurde ihm eine neue Flasche mit dem ekelhaften Gebräu in die Zelle geworfen. Immer wenn er wieder von Trauer, Wut, Angst oder Verlustschmerzen überwältigt zu werden drohte, versuchte er seinen Geist zu leeren und sein inneres Feuer zu finden. Aber nur einmal, er war mitten in der Nacht mit Träumen an seine Eltern aus dem Schlaf geschreckt, gelang es ihm. Er konnte, wenn er sich auf seine Nasenspitze konzentrierte eine Flamme erkennen. So vergingen etliche Tage und furchtbare Nächte, bis sich eines Abends seine Vermutung, das er sich auf einem Raumschiff befand, in Gewissheit verwandelte. Das Vibrieren des Bodens und ein kaum wahrnehmbares verändern der Schwerkraft deuteten darauf hin das sie in die Atmosphäre eines Planeten eintraten. Endlich würde er das Ziel der Reise erfahren.

Episode 03

Nachdem wieder Ruhe eingekehrt war, sie also irgendwo gelandet waren, dauerte es noch endlos bis man sich um Morai kümmerte. Die Tür wurde aufgerissen und ein fettes,grünes Schweinsgesicht blickte hinein. Die gefährlich aus dem Maul ragenden Hauer fletschend trampelte das fast zwei Meter große Untier auf Morai zu. „So du Karnickel, jetzt bist du dran“ knurrte er. Und packte den kleinen Kushiban. Besser er versuchte es, da dieser flink zu Seite sprang und dann zu Tür. Doch darauf hatte der Kumpel des Schweinemenschen, der sich dort versteckt hatte, nur gewartet. Mit einer kräftigen Pranke schnappte er sich Morai und klemmte ihn unter seinen Arm. „So, genau so, wollte ich dich haben!“ grinste er, und marschierte los. Es ging durch einige karge Korridore, bis zu ein Lift. Morai zappelte und strampelte doch der Reise mit seinem hässlichen Gesicht, seinen Hörnern und Hauern hatte ihn fest im Griff. Im Aufzug, bekam er fast keine Luft mehr, so einen fürchterlichen Gestank verströmten seine beiden Begleiter. Erst jetzt bemerkte er nicht nur die Kleidung der Beiden vor Dreck und Ungeziefer starrten, sondern auch sie selber. Sein Träger hatte sogar einen Blutegel am Hals hängen. Wie froh war er daher als sie am Ende des Aufzugs ins Freie traten. Wobei, viel zu sehen gab es nicht. Hinter ihm das Raumschiff, ein alter Frachter, vor ihm die Wand eines Wolkenkratzers das sein ganzes Sichtfeld ausfüllte. Rechts und links Ausschnitt einer Großstadt. Über ihm ein trüber, grauer Himmel. Aber auch bei Sonnenschein würde dieser Ort in dunklen Schatten der Häuser liegen. Unter ihn eine Brücke, wohl 25m lang und 5m breit. Sie hatten schon gut ein Drittel der Brücke überquert als Morai realisierte, das dies seine beste Chance wäre zu entkommen. Wenn sie erst mal die Tür am anderen Ende erreicht hätten und im Gebäude wären, würde er wohl nie wieder entkommen. Er biss und kratzte, strampelte und trat – doch vergebens, der Schweineprister hatte ihn fest im Griff. Verzweifelt versuchte er sich aus der Umklammerung zu winden, doch es half nichts. Nur noch wenige Schritte und sie wären im dunkel des Bauwerks. All sein Sinnen war jetzt darauf Konzentriert seine hinteren, kräftigen Sprungbeine an seinen Wächter abzustützen. Irgendwie musste es ihm gelingen frei zukommen. Er sammelte sich, dachte an die Kraft die in ihm schlummerte. An das eine mal als er in den letzten Tagen diese Flamme in seinem Inneren gespürt hatte. Jetzt merkte er das seine Füße festen Halt hatten. Explosionsartig stieß er sich ab, ließ alle Kraft, alle Energie in diesen einem Augenblick fließen. Er rutschte aus dem Griff, flog über die Kante der Brücke und fiel ins Nichts.

Episode 04

Der Fall war tief. Hart schlug er auf allen Vieren auf. Ein stechender Schmerz durch fuhr Morai von der rechten Pfote. Die körpereigenen Morphine peitschten ihn auf, ließen die Pein die alle seine Gelenke aussanden nicht an sein Bewusstsein. Er sprintet los. Haken schlagend zur nächsten Ecke. Um diese herum; zwischen den Pfeilern der Landeplatform des Raumschiffes hindurch. Einen abwärts führenden Tunnel entlang, der auf einem Marktplatz großen Balkon endete. Zur Ballustrade am Rand. An der darunter liegenden Wand eine Rohrleitung, breit genug für einen schmächtigen Kushiban. Er sprang hinunter und flitzte dies entlang. Um eine Hausecke und immer weiter abwärts bis sie auf einer breiten Straße zwischen den Wolkenkratzern im Boden verschwand. Noch wurde er von der Angst aufgeputscht, er rannte weiter. Zu seiner rechten ein Geländer das ihn von dieser Straße wegbringen würde. Tatsächlich zog es sich eine ganze weile an der Hauswand entlang, nur um dann vor einer verschlossenen Tür zu enden. Panisch blickte er sich um, fühlte sich in die Ecke gedrängt. 100 Meter zurück, auf einen Transport und von dort auf einen schmalen Weg, der bald an einen stinkenden Kanal führte und diesen parallel folgte. Seine Lungen begann nun zu stechen. Er entdeckte eine Planke die über diesen Kanal führte, und nutzte sie. Auf der anderen Seite war er fast am Ende. Er schleppte sich keuchend durch eine dunkle fast völlig überbaute Gasse weiter. Vor ihm tat sich an einer Kreuzung eine Nische in der Wand auf in der eine Transformatorstation stand. In diesen Gewirr aus Kabeln, Energiespeichern und Schaltkästen könnte ich mich gut verstecken. Leider komme ich nicht durch diesen Drahtzaun. Morai war schon vorbei, als in seinem augelaugten Gehirn ankam dass die untere, hintere Ecke des Zauns auf gebogen war. Er schlüpfte hindurch und kroch unter einen summenden Generator in hinteren drittel des Geländes. Erschöpft brach er zusammen.

Bis ihn der stechende Schmerz seines Handgelenks zurück ins Bewusstsein riss. Mit dem Geschmack von Blut auf der Zunge, blickt er auf seinen Körper. Die Ellbogen und Knie waren aufgeschlagen, die Hände abgeschürft. Sein Fell hatte allen Glanz verloren und lang, vor Erschöpfung grau, in Strähnen auf seinen Körper. Ich muss meine Wunden auswaschen. Sie zumindest sauber lecken. Aber zu schwach sich zu Bewegen blieb er einfach liegen. Inzwischen war es Nacht. Ganz dunkel war es dadurch nicht. Die unzähligen Lichter an und in den Wolkenkratzern warfen auf den Wänden der Nachbarn unheimliche Lichtflecke. Im kleinen Ausschnitt der Stadt den man vom Versteck aus erkennen konnte standen die Moloche nur wenige Meter voneinander entfernt. Unzählige Brücken und Rohre spannten sich zwischen ihnen. Darüber konnte Morai hunderte von sich bewegenden Lichtpunkten entdecken. Erst fürchtete er dass es sich um Suchdrohnen handeln würde. Doch nach einiger Zeit beobachte er wie einer dieser Lichtpunkte größer wurde. Am Ende der Gasse, weit über ihm legte ein Lufttaxi an einem der Gebäude an. Unruhig dämmerte er, von Schmerzen geplagt vor sich hin bis es heller wurde.

Episode 05

Richtig Tag wurde es nicht. Zwischen den Giganten aus Stahl und Plastik herrschte ein diffuses Zwilicht. Der Schmerz seiner Wunden war deutlich abgekungen. Doch als er sich aus seinem Versteck krabbelte kehrte das Stechen im rechten Handgelenk zurück. Ich muss es mir Hoffentlich habe ich es mir beim Sturz nur verstaucht und nicht gebrochen. Auch wenn ich einen Arzt finde, ich habe nichts womit ich ihm bezahlen könnte. Wohin? Am besten ich versuche erstmal aus dieser verfluchten Stadt herauszukommen. Ich folge einfach dem Kanal von gestern flussaufwärts. Kushiban können zwar auch auf den Hinterbeinen gehen, bevorzugen es jedoch auch ihre Hände zur Hilfe zu nehmen. Da sie es gewöhnt sind in einer etwas zu tragen hatte Morai keine Probleme auf drei Pfoten in Richtung des Kanals den er überquert hatte los zuziehen. Bald wurde der schmale Weg ein Tunnel der unter einem Gebäude hindurch führte. Erstaunt stellte er am anderen Ende fest, das das Licht kein Tageslicht war, sondern aus einer riesigen Halle stammte. Zwischen und in den Resten der ehemaligen Produktionsanlagen waren dutzende Marktbuden aufgeschlagen. Erhellt wurden sie von hundertern von Neonschildern die in allen Farben leuchteten und blinkten. Die Stimmen der Wesen aus allen Rassen des Universums hallten unheimlich von der dunklen Decke wieder. Es roch nach Schweiß und Dreck, besonderes jedoch, so schien es Morai, nach essen. Staunend wagt er sich langsam in das Gedränge. Hier gab es alles: Möbel, Geschirr, Holovid Abspielgeräte, Comlinks, halb zerlegte Roboter, Glastöpfe deren Inhalt sich noch bewegt und von dem Morai gar nicht wissen wollte um was es sich handelte. An einem Stand sah es so aus als ob er Teigtaschen, gefüllt mit Elektronikschott verkaufen würde. Dazwischen waren immer wieder Imbissbuden an denen hauptsächlich viel Alkohol aber auch Essen für jeden Geschmack ausgeschenkt wurde. Dieser Überfluss erinnerte ihn daran, dass er seit gestern Nachmittag weder gegessen noch getrunken hatte. Doch er hatte keine Credits noch irgend etwas anderes. Er war mit nichts außer seinem Fell davongekommen. Zumindest etwas Wasser brauche ich. Wenn ich erst mal aus dieser Stadt draußen bin finde ich schon was zum Essen. Er betrachtete die Händler nun aus einer anderen Perspektive. Bei einem runden und gemütlich wirkenden Menschen fasste er Mut, sprang auf eine der Bänke und reckte seinen Kopf über den Tresen. „Würdet ihr mir einen Schluck Wasser geben?“ Der Wirt starrte ihn für mehrere Augenblicke nur an. Morai fühlte sich unser diesem Blick äußerst unbehaglich. „ Klar, kein Problem! Im Glas oder einer Schale? Macht dann 2 Credit“ - „Ich habe leider keine. Wisst ihr...“ - „Kein Geld – kein Trinken! Macht dass du weiterkommst. Fellbündel !“ Schnell sprang der junge Kushiban davon. Das nächste mal versuchte er es bei einem Alien, das wie ein Menschen mit zwei großen und 5 kleinen Hörnern auf dem Schädel aussah. Er kletterte auf einen der Barhocker aus glatt polierten Plastholz. Kaum war er oben schrie und fuchtelte der Chef: „Verschwinde du dreckiges Tier! Willst mir wohl meine Gäste mit deinen Bazillen und Läusen anstecken!“ Mit einem Satz war Morai auf dem Boden und trottete mit hängendem Kopf weiter. Aber der Durst wurde nur noch stärker je länger er sich auf dem Markt aufhielt. Er war nun am Rande der Halle angekommen. Die Hallenwand bildete hier gleichzeitig die Rückwand der Buden. Mit Seilen war hier ein Areal abgespannt in dem etliche Tische mit einfachen Stühlen standen. Eine kräftige Frau bediente die Gäste. Auf ein neues. Hier muss ich einfach Erfolg haben. Dort drüben sitzt auch ein Wesen das ein Fell hat. Vorsichtig ging er auf die Wirtin zu. „Entschuldigung, können sie mir Helfen. Ich möchte nur einen Schluck Wasser. Ich bin hier ohne Credis gestrandet.“ „Klar kann ich dir Helfen“ antwortete sie in einem kalten Tonfall. Blitzschnell schnappte sie sich den kleinen Kushiban und beförderte ihn, unter dem Gelächter der Gäste, mit einem geschickten Wurf in einen abschüssigen Tunnel in der Wand.

Episode 06

Morai rutsche den Tunnel in völliger Dunkelheit hinab. Nach zwei harten Kurven landete er weich in einer schleimigen Masse. Hier war es dunkel - stockdunkel. Schräg unter ihm waren Geräusche von schweren kettengetriebenen Fahrzeugen zu hören. Deren Lärm hallte von weit entfernten Wänden wieder. Es roch so grausam als ob hier die Brutstätte der schweinegesichtigen Unholde aus dem Raumschiff sei. Er tastete herum. Sein Geruchssinn hatte recht, er saß auf einem gigantischen Müllhaufen. Weiter unten rumplete eines der Gefährte heran. Zu erkennen waren nur einige rote und grüne Leuchtdioden, die punktuell die Oberfläche des Fahrzeugs erhellten. Eine leichte Erschütterung ging durch den Berg als es seine Schaufel hinein grub und sich auf den Rückweg machte. Morai sah ihm nach, bis sich seine Lichter in der Dunkelheit verloren. Dann begann er mit dem Abstieg. Hier kann ich nicht bleiben! Aber es ist so dunkel, dass ich meine eigenen Pfoten nicht sehe. Es ist also gleich wohin ich krabble. Sein Ziel lag weit links von der Stelle wo sich die Maschine in den Berg gegraben hatte, einfach nur damit diese ihn möglichst nicht gefährdete. Rutschend tastete er sich vorsichtig den Hang hinunter. Nach etlichen Metern stieg der Haufen wieder an. Er war also nicht auf dem einzigen Gipfel gelandet. Er schlug eine neue Richtung ein, quer zum wieder näher kommenden Kettenfahrzeug. Dieses sandte hinter und mindestens noch 10m unter ihm ein erneutes Beben durch den Haufen. Er tastete sich weiter, immer nur weiter durch diesen klebrigen Dreck, der manchmal von scharfkantigen Splittern durchsetzt war. Weiter unten versanken seine Vorderpfoten plötzlich in einer nach Lösungsmittel stinkenden Brühe. Nur mit Not konnte er verhindern in den See zu fallen, der in der Dunkelheit unsichtbar war. Er musste also wieder nach einen neuen Weg suchen...

Als er endlich den deutlich kälteren ebenen Hallenboden erreicht hatte, konnte er es erst nicht glauben. Vorsichtig tastete er weiter nach senkrechten Abgründen, die ihn zuvor zu etlichen Umwegen gezwungen hatten. Als er endlich sicher war, den Müllberg verlassen zu haben schüttelte er ausgiebig sein Fell. Den Gestank und das klebrige dreckige Gefühl wurde er troztdem nicht los. Wohin nun? Morai strengte all seine Sinne an. Da war das Geräusch von fallendem Abfall, das werde er noch der Bagger verursachten. Anscheinend gab es mehrerer Müllschächte die in der Decke endeten und aus denen der Dreck hinunter fiel. Da war noch ein anderes Geräusch. Das scharren von Füßen? Ein zischelndes wisperen. Ich bin nicht allein, da gibt es noch andere Wesen! Haben sie mich schon entdeckt? Irgendwie unheimlich. Denen will ich lieber nicht begegnen. Am besten taste ich mich immer geradeaus bis zu einer Wand vor. Er marschierte, noch immer vorsichtig, los. Hier und da stieß er auf weiter Haufen um die er einen Bogen schlug. Einige Male meinte er das Wispern der unbekannten Wesen sei ganz nahe, aber nie erhaschte er in der Dunkelheit auch nur einen schattenhafte Umriss von ihnen. Es dauerte eine ganze Weile bis er die Wand des Kellers erreichte. Er tastet mit einer Hand die Wand ab. Diese war glatt und kalt. Ich will hier raus! Nimmt diese Halle denn nie ein Ende? dachte er während er der Wand folgte. Eine Pfote hatte er immer an der Wand um die Richtung nicht zu verlieren und eventuelle Ausgänge zu entdecken. Da war doch was. Eine Stange in / an der Wand... ein Tritteisen! Das muss eine Leiter aus diesen Albtraum heraus sein. In der Tat führten die Tritteisen nach oben. Mühsam kletterte er aufwärts. Nach rund fünfzig Sprossen hallte sein Atem anders wieder und er spürte auch einen deutlichen Luftzug. Er war nicht mehr an der offenen Wand der Halle sondern in einem eckigen Schacht. Bald nahm er mechanisch eine Stufe nach der anderen. Bei der 80. Stufe hörte er auf zu zählen. Er dachte seine Kräfte hätten ihn schon lange verlassen, und doch stieg er weiter. Die Leiter endete abrupt. Vor ihm war eine senkrechten Wand. Er tastet herum. Da ein Haltegriff. Hier muss eine Luke sein. Aber wo ist der Öffnungsmechanismus? Panik stieg in ihm auf als er nichts fand – ein Codeschloss an das man einen Funkchip halten muss - Bitte nicht - ich kann nicht mehr. Wieder hinab, das wäre mein Tod. Da, ein Riegel. Juhu gerettet. Und tatsächlich der Riegel lies sich zurückziehen und die Türe aufdrücken.

Episode 07

Morai blinzelte in das helle Licht der Straße. Zumindest erschien sie ihm Hell nachdem er einige Stunden in fast völliger Finsternis verbracht hatte.

Ideensammlung für die Fortsetzung

Episode 08

trinken von OMA

Episode 08

Jedoch verließ ihm im letzten Moment sein Mut, da der Wirt grantig Schaute oder von einer ganzen Truppe griesgrämiger Menschen in Beschlag genommen wurde. So gelangte er in einen Bereich in dem kaum noch jemand zu sehen war. Hier lagen die Waren nicht mehr auf Tischen oder Theken ausgebreitet. Eine Gruppe junger XXX kam ihm entgegen. „Was haben wir den da. Ein Karnickel!“ Tönte der größte der Truppe. „Was meint ihr, Brüder, ist das nicht ein leckeres Mittagessen.“ - „Ich denke ich habe schon mal so eine Wesen gesehn. Warscheinlich ein entlaufenes Haustier. Schnappen wir es uns und verticken es.“ Antwortete ein kleiner Dicker. Alle Lachten höhnisch und verteilten sich über die ganze Breite der Straße. Morai hielt inne. Als die Jungs auf ihn zu sprinteten, fluchte er und jagte davon. Seine Verfolger dicht auf den Fersen. Er schlitterte auf dem glatten Hallenboden um die Ecke einer Abzweigung. Er wollte wieder zurück in den belebten Teil, abe nach ein paar weiteren Kreuzungen wurde die Umgebung noch trister. Und seine Gegner hatten Heimvorteil. Er meinte sie abgeschüttelt zu haben als plötzlich vor ihm zwei Auftauchten. Er Wendete. Auch von dieser Seite rannten einige um die Ecke. Langsam kamen sie näher. Er blickte sich panisch nach einem Fluchtweg um. Hier eine Mauer aus Plastplatten, bis oben hin mit bunten Graffiti beschreiben. Dort eine riesige Maschine aus Motoren und Walzen. Er entschloß sich in die Richtung wo nur zwei XXX waren zu gehen. Entweder er fand ein Durchschlupf oder er würde sich stellen müssen. und dann waren weniger Gegner besser. Aber sie hatten seine Absichten erraten. Die hinter ihm wurden schneller. Nur noch wenige Schritte trennten sie von ihm, als er direkt über dem Boden ein Loch in der Verkleidung der Maschine entdeckte. Hinein! Die Verfolger heulten auf. Jetzt wollten sie ihn nicht mehr Lebend. Blasterschüsse krachten hinter ihm in das Loch. Doch das Gewirr der Kabel gab ihm Deckung. Auf der anderen Seite stand er vor der Wand der Halle die bis zur Decke aus glattem Beton bestand. Noch hatten sie nicht aufgegeben. Er hörte wie sich einer in das Loch quetschte. Andere schiene zu versuchen über die Produktionsanlage zu klettern. Rechts von ihm

Tag wurde es hier unten an den Wurzeln der Gebirge aus nie.

Namensverzeichnis:

Morai: Unser Held, ein junger Kushiban

Vater Pelim, Mutter Mia, deren Vater Miro (Morais Großvater, Machtbegabt)

das Auge von TirNach: Artefakt nachdem Morais Eltern und ein geheimnisvoller Schatten suchen

geheimnisvoller Schatten: ca. 1-1,4 m groß, besitzt ein Lichtschwert;

Tribek Sekundus: keiner Planet/ Mond im Outer Rim, kaum besiedelt






(C) 2007 Liszkowski


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